Spezialgerät in Ziehers-Süd im Einsatz / Spielplatz wird neu gestaltet
FULDA (vk/jo). Die wenigen Passanten, die am Mittwochmorgen vergangener Woche im Grünstreifen an der B27 in Ziehers-Süd unterwegs waren, staunten nicht schlecht: Mit Hilfe eines Spezialgeräts, das eigens aus Mittelfranken angereist war, wurde dort ein gut 20 Jahre alter Baum innerhalb weniger Minuten ausgegraben und einige Meter entfernt wieder eingepflanzt. Der Baum war der Neugestaltung des Areals im Wege und spendet künftig auf dem Spielplatz Schatten.


An der ungewöhnlichen Aktion beteiligt waren Beschäftigte des Amts für Grünflächen und Stadtservice der Stadt Fulda, ein Experte von OsthessenNetz sowie Mitarbeiter der Fachfirma Opitz aus Heideck in der Nähe von Nürnberg. Letztere ist auf sogenannte Großbaumverpflanzungen spezialisiert und mit ihren vom Seniorchef des Unternehmens eigens entwickelten Spezialfahrzeugen in ganz Deutschland und auch Europa unterwegs, um wertvolle Bäume vor dem Fällen zu bewahren.
Von den Kosten her ist eine solche Verpflanzung übrigens nicht teurer als das Fällen eines wertvollen Baumes und der Erwerb eines etwa gleichwertigen und gleichalten Baumes zum Neueinpflanzen. Allerdings eignet sich das Verfahren nur dort, wo von den Bodenverhältnissen her geeignete Bedingungen herrschen und genügend Platz zum Ausbaggern ist. Außerdem macht nicht jede Gehölzart ein solches „Umtopfen“ mit. Zudem darf der Baumdurchmesser für die Maschine nicht mehr als 50 Zentimeter betragen. Bei vielen Straßenbäumen in der Fuldaer Innenstadt fehlen dazu die Voraussetzungen.

Anders im Grünzug am Spielplatz in der Adalbert-Stifter-Straße: Hintergrund für die Umpflanzung dort ist die Neugestaltung des Spielplatzes. sowie die komplett neue Zuwegung zur Unterführung unter der B27 im Zuge des Städtebauförderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“. Viele Menschen im Quartier Ziehers-Süd/Ostend hatten nämlich im Rahmen der Bürgerbeteiligung den Zustand der düsteren Unterführung und die schlechte Einsehbarkeit der Röhre als „Angstort“ charakterisiert. Jetzt soll die neue Zuwegung Abhilfe schaffen.
In diesem Zusammenhang war allerdings der etwa 20 Jahre alte Baum (ein Feldahorn – Acer campestre) mit einem Stammdurchmesser von gut 25 Zentimetern sehr ungünstig postiert.
Mit Hilfe des Spezialgeräts der Firma Opitz wurde der Baum mitsamt dem Wurzelballen ausgegraben, angehoben und in etwa 15 Meter Entfernung in ein vorbereitetes Pflanzloch umgepflanzt. Die eigentliche „Umtopf“-Aktion dauerte kaum 20 Minuten; allerdings waren noch einige Vor- und Nacharbeiten nötig, damit der Baum am neuen Standort auch gut anwächst.



Etwas heikel war: Ganz in der Nähe verläuft eine Gasleitung von OsthessenNetz. Diese wurde zuerst sondiert und mit Pfählen abgesteckt – aber der Abstand war groß genug: Die erfahrenen Fachleute gruben so, dass keinerlei Gefahr für die Leitung bestand.

Am neuen Standort wird der Feldahorn auch als Schattenspender für den neuen Spielplatz dienen. Als Attraktionen sollen dort unter anderem Balancierparcour, Rutsche, Wackelbrücke und Hängematte entstehen – übrigens in Anlehnung an die umliegenden, nach Künstlern benannten Straßen zum Teil in der Form von Musikinstrumenten wie Schlagzeug oder Gitarre. Für ältere Kinder und Jugendliche sind Calisthenics-Elemente, eine Tischtennisplatte und ein Basketballkorb geplant. Die Fertigstellung des Spielplatzes ist für Ende 2026 vorgesehen.

